„Hunde, die bellen, beißen nicht“. Auf dieses Sprichwort sollte man sich nicht verlassen, wenn es um den Umgang mit unseren Lieblingshaustieren geht. Allerdings sollte es inzwischen zum ärgsten Hundehasser durchgedrungen sein, dass vor allem das Verhalten des Herrchen bestimmt, ob sein Hund zur Gefahr wird. Von der Verantwortung des Menschen abgesehen, ist es aber durchaus sinnvoll je nach Rasse etwas vorsichtiger zu sein. Immerhin gelten Hunde nicht nur seit Urzeiten als beste Freunde, Helfer und Beschützer des Menschen, sondern sie werden auch seit jeher zu Wachhunden und sogar Kampfmaschinen gezüchtet und abgerichtet. Einige Rassen haben also nicht zu Unrecht einen gewissen Ruf…
Tosa Inu
Der Tosa Inu ist eine der seltensten Hunderassen der Welt. Dass der Tosa ursprünglich in der japanischen Kultur zu Hause ist, meint man seinem Wesen anzumerken: Einerseits wirkt er sehr zurückhaltend, andererseits kann er er auch stolz bis arrogant rüberkommen. Auch wenn er einigen als geduldiger Familienhund gilt, sollten wir nicht vergessen, dass diese äußert massige Rasse zum Kampfhund gezüchtet wurde. In einigen Ländern ist seine Haltung sogar verboten.
Tosa Inu
Amerikanische Bandogge
Diese unglaublich kräftigen Muskelmaschinen sind eine relativ junge Züchtung zwischen Pit Bull Terrier und Neapolitanischem Mastiff und waren ursprünglich zwar nicht dafür bestimmt, werden aber teilweise zum Kämpfen abgerichtet. Nicht umsonst bezeichnet der Begriff „Bandog“ Im Englischen einen Kettenhund und wird oft synonym für einen großen Kampfhund benutzt.
Amerikanische Bandogge
Cane Corso
Diese muskulöse, mittelgroße Rasse gilt als Nachfahre des Canis Pugnacis, der schon von den alten Römern als Kriegsgefährte genutzt wurde. Einerseits gilt der Italiener mit seinem seidig glänzenden Fell als verspielter Familienhund, der sich Fremden gegenüber gleichgültig verhält. Trotzdem wird er in einigen Bundesländern als Listenhund geführt und im schweizerischen Genf ist seine Haltung sogar verboten.
Cane Corso
Bull Terrier
Jeder kennt die korpulenten Bull Terrier mit ihrem bizarr geformten Kopf und den eiförmigen Ohren. Rasse-Fans schwärmen von ihrem geringen Körperfettanteil im Verhältnis zur Muskelmasse. Dass sie einen ausgeprägten Beutetrieb haben, macht sie vor allem für kleine Tiere gefährlich.
Bull Terrier
Rhodesian Ridgeback
Der Ridgeback stammt ursprünglich aus Südafrika und wurde auch bei uns bekannt als der treue Begleiter des umstrittenen Großwildjägers, der die Löwen von der Beute vertreibt, während sein Herrchen das Gewehr anlegt. Dafür kann der Ridgeback natürlich nichts. Er gilt als loyal und intelligent, Fremden gegenüber als sehr distanziert. Wichtig ist es also, ihm gute soziale Fähigkeiten anzutrainieren und ihn dabei auf keinen Fall zu harsch anzupacken.
Rhodesian Ridgeback
Dogo Argentino
Auch der Dogo Argentino ist ein Jagdhund. Wie der Name vermuten lässt, wurde dieser weiße Riese dort ursprünglich für die Jagd auf Wildschweine und Pumas abgerichtet. Trotz seines Respekt einflößenden Äußeren soll er Menschen gegenüber aber nicht aggressiv auftreten. Während seine Haltung in England verboten ist, steht er in den meisten deutschen Bundesländern nur auf der Liste der als gefährlich eingestuften Rassen.
Dogo Argentino
Boerboel
Der Boerboel, ausgesprochen “Burbul”, auf Afrikaans schlicht “Bauernhund”, ist dazu gezüchtet worden, abgelegene Farmen vor Raubtieren zu schützen und diese gegebenenfalls zu stellen. Der Hund soll auf die Zeit Jan von Riebeecks zurückgehen, als die ersten europäischen Siedler ins Land kamen, und zu ihrem Schutz jeweils die größten und stärksten Hunde ihres Herkunftslandes mitbrachten.
Boerboel
Gull Dong
So lustig sein Name klingt, der Gull Dong, auch bekannt als Pakistansiche Bulldogge, hat eine traurige Zuchtgeschichte. In Indien wurde diese Rasse zur Volksbelustigung gegen angekettete Bären gehetzt. Erwartungsgemäß ein aggressiver Hund, der nicht leicht zu kontrollieren ist.
Gull Dong
Basenji
Die genaue Herkunft des Basenjis ist ungeklärt. Zeichnungen ähnlicher Hunden findet man aber bereits in 2700 Jahre alten ägyptischen Pyramiden. Eine Vermutung ist, dass ein Vorläufer des Basenjis über Handelsbeziehungen von Ägypten aus in andere Teile Afrikas kam. Im heutigen Sudan entdeckte ihn 1868 der deutsche Afrika-Forscher Georg Schweinfurth als Jagdbegleithund von Pygmäen. Die Rasse als besonders “schwer erziehbar”.
Basenji
Bernhardiner
Schnapsfass um den Hals, Matterhorn im Hintergrund. So kennen wir den sanftmütige Giganten aus den Alpen. Durch ihre extreme Statur ist aber wie bei allen großen, schweren Hunden auch eine gewisse Vorsicht im Umgang vorallem mit fremden Bernhardinern geboten.
Bernhardiner
Amerikanische Bulldogge
Ihren Namen haben die Bulldoggen von ihrer angezüchteteten Fähigkeit, amerikanischen Farmern auch mal dabei zu helfen einen aufmüpfigen Stier niederzuringen oder ein entlaufenes Schwein zu stellen. Auf der anderen Seite kann man die markant bulligen Hunde durchaus als sensible Familienhunde bezeichnen, wie immer vorausgesetzt: die richtige Haltung und Erziehung.
Amerikanische Bulldogge
Deutsche Dogge
Zu Zeiten als bei der Jagd noch Pfeil und Bogen eingesetzt wurden, ließ man sogenannte „Saurüden“ die Wildschweine aufscheuchen. Das war nicht ungefährlich für die Tiere, die Verlustquote hoch, deshalb nahm man keine wertvollen Zuchttiere. Die Doggen wurden erst im zweiten Schritt auf die Wildschweine gehetzt, um sie zu halten. Zu ihrem eigenen Schutz trugen sie Harnische aus dickgefüttertem Stoff, die mit Fischbeinstäben verstärkt waren. Als sich die Jagdkultur änderte, wurden die Doggen nicht mehr gebraucht und entwickelten sich zum Liebhaberhund. Die Rasse hält weltweit den Hunde-Größenrekord.
Deutsche Dogge
Brasilianischer Mastiff
Ein ausgezeichneter Fährtenhund, der allerdings auch für sein aufbrausendes Temperament und seine Impulsivität bekannt ist. Wegen seines potenziell gefährlichen Verhaltens ist die Haltung in vielen Ländern verboten.
Brasilianischer Mastiff
Perro de Presa Canario
Dieser poetisch klingende Name bedeutet auf Spanisch “Kanarischer Greifhund”. Ursprünglich als Herdenhunde eingesetzt, sind sie anderen Artgenossen gegenüber oft aggressiv und fremdem Menschen gegenüber misstrauisch. Erziehung ist also auch in diesem Fall das A und O.
Perro De Presa Canario
Akita
Der Akita ist ein großer japanischer Spitz. Der bekannteste Vertreter dieser Rasse legt zwar nahe, dass es sich um eine beispielslos loyale Rasse handelt: Hachiko begleitete seinen Besitzer jeden Tag zum Bahnhof. Als das Herrchen starb, wartete der Hund neun Jahre lang etwa zu zur erwarteten Ankunfszeit am Bahnhof, bis er schließlich selbst starb. Trotzdem: Akitas sind weitaus eigenständiger und selbstbewusster als europäische Nutzhunde und dadurch nicht unbedingt leicht zu halten.
Akita
Boxer
Obwohl sich Boxer nicht durch ein typisch aggressives Naturell auszeichen, werden sie zu den 25 gefährlichsten Hunderassen gezählt. Schuld daran sind an die 50 Vorfälle in den vergangenen dreißig Jahren. Die Rasse stammt aus Deutschland und gilt als ebenso verspielt wie dickköpfig.
Boxer
Wolfshund
Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass eine Kreuzung aus Hund und Wolf einen schwer vorhersehbaren Mix aus Wesenszügen beider Gattungen hervorbringen kann.
Wolfshund
Chow Chow
So niedlich diese fluffigen kleinen Löwen auch aussehen mögen, die chinesischen Chow Chows zählen zu den riskantesten Hunderassen in der Haltung. Davon zeugen diverse Vorfälle weltweit. Wer sich trotzdem unbedingt einen halten will, sollte für sehr viel Spiel und Bewegung sorgen, damit aus seinem Chow Chow keine Gefahr für Nachbarn und Passanten wird.
Chow Chow
Dobermann
Der Dobermann ist wohl Jedermann ein Begriff, wenn es ums Thema geht. Gleichermaßen gerühmt für Wachsamkeit, Loyalität und Intelligenz gelten sie als hervorragende Wachhunde, weil sie nur angreifen, wenn sie sich provoziert fühlen oder spüren, dass ihre Familie oder das zu bewachende Grundstück in Gefahr sind. Auf der anderen Seite geben sie sich fremden Menschen und anderen Hunden gegenüber manchmal aggressiv und sind schon aufgrund ihrer Statur mit Vosicht zu genießen.
Dobermann
Kaukasischer Owtscharka
Diese Schäferhunde können zu Berserkern werden, wenn sie mit Fremden konfrontiert werden. Dafür ist der Owtscharka aber ein sehr robuster Hund, der problemlos im Freien leben kann, wenn er eine wind- und wettergeschützte Unterkunft hat. Optimal ist freier Auslauf in einem eingezäunten Grundstück, welches er, seiner ursprünglichen Aufgabe entsprechend, bewachen darf.
Kaukasischer Owtscharka
Deutscher Schäferhund
Schäferhunde habne viele nützliche Eigenschaften und werden nicht umsonst gern von Polizei und Militär eingesetzt. Allerdings sind sie auch bekannt dafür, leicht einen übermäßigen Beschützerinstinkt zu entwickeln, der gerade im häuslichen Umfeld zu Stress mit Gästen, bei falscher Erziehung auch zu Attacken führen kann.
Schäferhund
Rottweiler
Rottweiler sind elegante Powerbündel und gelten ale eine der ältesten Hütehund-Rassen. Es wird angenommen, dass ihre Vorfahren mit den Römern über die Alpen kamen, um den lebendige Proviant der Soldaten zu hüten. Sein negatives Image hat dieser Arbeitshund vorallem Film und Fernsehen zu verdanken.
Rottweiler
Alaskan Malamute
Wie ihre Verwandten, die Sibirischen Huskies sind Malamutes Schlittenhunde. Und ähnlich wie diese sind sie solange perfekte Gefährten, wie sie gefordert und beschäftigt werden. Klassisch mit dem Ziehen von Karren oder Schlitten. Da sie sehr eigenständig sind, kann es allerdings ganz schön schwierig sein, sie zu trainieren. Im Moment, in dem sie beginnen sich zu langweilen, werden sie aufrührerisch und destruktiv.
Alaskan Malamute
Pittbull
Der Klassiker. Ursprünglich zur Jagd auf Bären und Stiere gezüchtet, wird und wurde der Pitbull beinahe überall auf der Welt in grausamen Hundekämpfen eingesetzt. Er gilt als der gefährlichste Hund, nicht nur in Amerika.